Seit unserer Gründung vor über sieben Jahren, am 30. Juni 2014, hat sich der Umgang unserer Kunden mit der Digitalisierung spürbar verändert. Ein Blick zurück und nach vorn im Gespräch mit Bianca Schweers, Geschäftsführerin von Freiraum Consulting für digitale Kommunikation GmbH.
Frau Schweers, wie gehen Ihre Kunden heute mit der Digitalisierung um?
Digitalisierung und digitale Transformation sind für Unternehmen jeder Größe viel präsenter geworden. In unseren Anfangsjahren haben sich vor allem Konzerne und Digitalagenturen mit digitalen Prozessen und Projekten beschäftigt. Nun ziehen immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) nach. Ihnen geht es nicht nur darum, ihre Zielgruppen mit digitaler Kommunikation in den richtigen Kanälen zu erreichen, sondern immer mehr um die Automatisierung von Arbeitsprozessen. Wir machen aber die Erfahrung, dass kleine und mittelständische Unternehmen nicht gleich mit dem großen Ganzen einsteigen, sondern sich in Teilschritten an die digitale Transformation herantasten. Wir beraten sie strategisch und begleiten sie operativ, die digitalen Veränderungen erfolgreich in ihrem Unternehmen einzuführen.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Ein Beispiel: In einem mittelständischen Fertigungsunternehmen haben wir die Position des Chief Digital Officer (CDO) übernommen und die Geschäftsführung strategisch beraten. Wir waren der zentrale Ansprechpartner für alle Digitalisierungsthemen im Unternehmen und haben Digitalprojekte operativ mit einzelnen Abteilungen umgesetzt. Durch unsere Außensicht, gebündelt mit den Erfahrungen, die wir als Teil des Teams im Unternehmen haben, erhalten wir einen ganzheitlichen Blick auf das Unternehmen und erkennen aus unserer Rolle heraus, welche digitalen Veränderungen in welchen Schritten gebraucht werden, wählen passende Dienstleister oder Softwareprodukte aus, beraten bei der Planung und begleiten die Umsetzung. Wir haben in dieser Herstellerfirma unternehmensweit eine ERP-Einführung begleitet, Online Sales und ein CRM-System im Vertrieb eingeführt und das Marketing bei der Überarbeitung der Website unterstützt.
Neben der Beratung unterstützen Sie Ihre Kunden also auch in der Vermarktung sowie bei der Auswahl und Einführung neuer Technologien?
Die Beratung und das Führen von digitalen Projekten sind nach wie vor unser Kerngeschäft. Wir haben diese aber um Leistungen in der Vermarktung und der Technologie ergänzt. Denn nur, wenn wir die Vermarktung von Anfang an mitdenken und die richtigen Technologien auswählen, können wir unsere Kunden professionell in der digitalen Transformation begleiten.
Die zunehmende Automatisierung von Arbeitsprozessen verunsichert Mitarbeiter oftmals, sie haben Angst um ihren Arbeitsplatz oder Vorurteile. Wie motivieren Sie diese für die digitalen Veränderungen?
Es ist wichtig, die Mitarbeiter im Unternehmen auf die Veränderungen vorzubereiten, sie aktiv mitgestalten zu lassen und aufzuzeigen, wie die neuen Aufgaben aussehen werden. Nehmen wir beispielsweise die Einführung eines CRM- oder ERP-Systems. Anstatt dem Unternehmen einfach eine neue Software eines Systemanbieters überzustülpen, sollte das Prozesswissen und fachliche Know-how der Mitarbeiter in die neue IT-Lösung mit einfließen. Indem man die Arbeitsprozesse aller Abteilungen im Unternehmen beleuchtet und gemeinsam neue Wege findet, wie alle das Optimum aus der Systemunterstützung heraus holen, involviert und motiviert man die Mitarbeiter. Durch eine solch enge Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit der neuen Vorgehensweise wird oft auch ein besseres Verständnis für das große Ganze geschaffen.
Deshalb beschäftigen wir uns heute mehr denn je denn je mit den Menschen im Unternehmen: "Denn wer meint, in der digitalen Welt gäbe es keine Gefühle, der täuscht sich. Fakt ist, dass all unsere Entscheidungen zu über 92 % emotional getroffen werden. Wir sind Menschen und wir bleiben es. Mit und ohne digitaler Realität." (Freiraum, 30.06.2014)
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